Unabhängig von dem speziellen Workshopformat in dem Brainstorming ein Hauptbestandteil ist, möchte ich jedoch zu allererst mit Ihnen folgende Aspekte betrachten, die für einen nachhaltigen Erfolg Voraussetzung sind und die Sie, als Manager, bei der Auftragserteilung und Durchführung beachten können.

Die Ausgangssituation für alle Teilnehmer klar machen
Das ist gleich am Anfang einer Brainstorming Runde die größte Hürde. Denn wenn wir von unterschiedlichen Annahmen ausgehen, werden wir viel Zeit im Workshop dafür verwenden, „ins Leere“ zu diskutieren.

  • Planen wir bei Brainstorming Runden eine definierte, speziell für die Klärung der Ausgangssituation reservierte, Phase ein.
  • Des Weiteren ist es sinnvoll, dass die Ausgangssituation von einer, von der Problemstellung betroffenen, Person vorgestellt wird. Die Betroffenheit wird zwar vielleicht eine Subjektivität mittransportieren, jedoch ist es für die Teilnehmer einfacher mit einer Subjektivität als mit einer Unbetroffenheit umzugehen. Das setzt voraus, dass der „Fallbringer“ sich im Vorfeld bereits genau seine Ausgangssituation überlegt hat und auch diese formulieren kann
  • Falls die betroffene Person (beispielsweise Kunde) nicht präsent sein kann, ist es hilfreich, die Ausgangssituation mit Hilfe eines Rollenspiels zu verdeutlichen.

Gegenseitiger Respekt als Basis für eine Brainstorming Runde
Das ist vielleicht der wichtigste Key Success Factor für ein gemeinsames Brainstorming. Und gleichzeitig manchmal der am schwierigsten umzusetzende. Denn nur weil wir am Anfang des Workshops deutlich machen, wie wichtig in dieser Runde der gegenseitige Respekt und der Respekt vor jeder Idee ist, werden sich vielleicht nicht alle Teilnehmer daran halten.

  • Falls wir die Möglichkeit haben, die Auswahl der Teilnehmer zu beeinflussen, dann können wir diesen Aspekt bereits im Vorfeld berücksichtigen und ein Team zusammenstellen, das von sich aus den notwendigen Respekt mitbringt
  • Doch das ist nicht immer der Fall. So bietet sich hier das Format „Des Engels Advokat“ an.
  • Ein weiteres Format, das den gegenseitigen Respekt fördert, ist das Interview in einem Reporter Rollenspiel.

Wer moderiert?
Der Moderator in einem Brainstorming Workshop muss nicht ein teurer externer Berater sein. Richten wir doch zuerst einen genaueren Blick auf unsere Mitarbeiter. Wer könnte diese Rolle übernehmen? Welche Kriterien muss der Moderator einer Brainstorming Runde erfüllen? Abgesehen von den klassischen Moderationsskills?

  • Der Moderator darf nicht direkt in die Problem-, Fragestellung involviert sein.
  • Gleichzeitig muss er Grundkenntnis über die Fragestellung haben, damit er in Situationen, in denen die Diskussion stockt, mit gezielten Fragen diese wieder aufleben lassen kann.
  • Aus diesem Grund ist es gewinnbringend, wenn der Moderator auch Grundkenntnisse zu der Unternehmenskultur und Organisation hat. So sollten wir, falls wir einen externen Berater mit der Moderation beauftragen, ihm einen Co-Moderator aus unterem Mitarbeiterfeld zur Seite stellen.

Raum und Zeit für Kreativität
Wie stark Raum und Zeit die Kreativität beeinflusst, habe ich in den vorhergehenden Kapiteln bereits angeführt. In einem Workshop stehen wir noch einer speziellen Anforderung gegenüber:
Das immer läutende Handy.
Das Notebook mit einer immer steigenden E-Mail Flut.
Das Mythus Multitasking ist eben nur ein Mythus und wir brauchen für das Finden von Ideen unsere volle Konzentration.
In vielen Fällen haben die Teilnehmer neben dem Workshop ihre tägliche Arbeit zu verrichten, zumindest die dringendsten Aufgaben. Respektieren wir dies. Und planen wir längere Pausen für diese Aufgaben ein. Und bitten wir die Teilnehmer in der Brainstorming Phase aus Respekt zu ihren Kollegen, diesen auch wirklich die Aufmerksamkeit zu widmen, die sie sich selber wünschen würden.
Machen wir mit den Teilnehmern bereits bei Beginn des Workshops eine Richtlinie für das Handling von Telefonaten und E-Mails aus.

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