Die Reporter Übung ist eine besondere Art des Rollenspiels und erlaubt eine objektive Sicht auf die Probleme des Gegenübers.
Anleitung:
Wichtig bei dieser Übung ist, dass die Kernfragen bereits im Vorfeld definiert sind und als Gesprächsleitfaden eingesetzt werden können. Diese Kernfragen sollten sehr wertschätzend und respektvoll formuliert sein.
Die Teilnehmer werden in Zweier-Gruppen eingeteilt. Wichtig ist hier zu beachten, dass diese Zweier-Teams möglichst aus unterschiedlichen Bereichen kommen und sich noch nicht so gut kennen.
Eine Person des Paares übernimmt die Reporter Rolle und interviewt mit Hilfe der vor ihm liegenden Kernfragen die andere Person. Wie ein Reporter notiert sich der Frager die Antworten.
Um das Format zu verdeutlichen, möchte ich Ihnen ein Beispiel eines Interviews geben:
- Wenn Sie zurückdenken an „…“.
Was waren die Highlights? Was ist besonders gut gelungen? - Wer hat an diesen Highlights teilgenommen?
- Was konnten Sie zu diesem Erfolg beitragen? Was war von besonderer Qualität? Von Ihnen? Von Ihren Kollegen?
- Was waren die Lowlight? Was hat nicht so gut funktioniert?
- Was hat Sie persönlich behindert? Was konnten Sie aus diesen mitnehmen?
- Was waren Ihrer Meinung nach die kritischen Erfolgsfaktoren für diesen Erfolg?
Dann werden die Rollen getauscht.
Nach dem zweiten Durchgang hat das Zweier-Team die Möglichkeit in ein paar Minuten für sich eine Conclusio und die für das Team erstaunlichsten Erkenntnisse zu überlegen.
Diese Erkenntnisse und die Conclusio werden am Ende der Übung in der Gruppe präsentiert.
Der Moderator notiert während der Präsentation die „Aha-Erlebnisse“ und häufigsten Erkenntnisse auf einem Flip Chart mit. Und nimmt dieses als Basis für eine abschließende Gruppendiskussion
Vorteile:
Die Definition der Rolle des Reporters definiert eine wertschätzende und zuhörende Haltung. Vor allem bei Teilnehmern mit einer konfliktträchtigen gemeinsamen Vergangenheit, ist diese Übung die erste Gelegenheit die Sicht des Gegenübers zu erfahren.